Die MUT_RAUM Reise startet für die meisten Teilnehmer*innen mit dem Coaching bei Paula oder Katrin.
Paula und Katrin sind systemische Coachinnen und unterstützen die Frauen* dabei, ihren Weg zu gehen, sich den eigenen Ressourcen & Stärken bewusst zu werden und diese zu nutzen.
Das Coaching ist ein essentieller Bestandteil des MUT_RAUM Projektes – für mehr Empowerment und Chancengleichheit sowie der individuellen Integration in den Arbeitsmarkt.
Um die beiden besser kennenzulernen, haben wir ihnen ein paar Fragen gestellt.
Freya: Liebe Paula, liebe Katrin, vielen Dank dass Ihr Euch die Zeit für das Interview nehmt. Möchtet ihr Euch kurz vorstellen und erzählen, wie Ihr zu MUT_RAUM gekommen seid?
Paula: Ich bin Paula, Ur-Berlinerin, Coachin und Trainerin und über mein berufliches und privates Netzwerk zum MUT_RAUM Team gekommen. Im MUT_RAUM viele verschiedene und einzigartige Frauen zu empowern und sie dabei zu unterstützen, in Berlin persönlich und beruflich anzukommen, ist für mich eine sehr erfüllende und bedeutsame Aufgabe.
Katrin: Gerne! Ich bin Katrin und seit 2018 als Coachin für die EmPATI gGmbH aktiv. Ich wollte unbedingt als Coachin arbeiten, weil ich mich einfach in meinem Element fühle, wenn ich Menschen in ihren persönlichen und beruflichen Entwicklungsprozessen begleite. Ich habe schon viele Jahre Menschen mit Gewaltfreier Kommunikation in Empathie-Coachings unterstützt und dann eine systemische Coaching Ausbildung gemacht. Auf die Stelle bei der EmPATI gGmbH habe ich mich ganz klassisch beworben. Für mich passt die Stelle auch so gut, weil da Vieles zusammenkommt, was mir wichtig ist: Nicht nur Coaching, sondern auch eine Arbeit für mehr Chancengleichheit im Bereich Gender, Migration und Rassismus.
Freya: Mit welchen 3 Worten würdet Ihr Euch selbst beschreiben?
Paula: Achtsam, optimistisch und charmant mit ‘nem Touch Berliner Schnauze.
Katrin: Puh…., das ist eine Herausforderung! 😉 Empathisch, wertschätzend, fokussiert.
Freya: Was bereitet Euch an der Arbeit bei MUT_RAUM die meiste Freude und was war bisher der schönste Moment im Projekt?
Paula: Ich liebe es, die Frauen dabei zu unterstützen, ihre Ziele zu erreichen. Ihr Strahlen in den Augen, wenn es im Coaching „klick“ macht, ist unbezahlbar. Wenn sie ihren eigenen Weg erkennen und die nächsten Schritte für sich klar haben. Es gibt viele schöne Momente, viele Emotionen im Coaching, die mich immer wieder berühren. Wenn Frauen trotz zahlreicher Hürden und alltäglicher Herausforderungen nicht aufgeben und an ihren Träumen und Visionen festhalten. Ein toller Moment ist natürlich immer, wenn eine Frau von einer Arbeitsstelle berichtet, die sie bekommen hat.
Katrin: Das geht mir ganz genauso. Ich liebe die Momente, wo die Coachees eine wichtige Erkenntnis haben, wo sie berührt sind, mehr Klarheit haben und wo sie glücklich darüber sind, sich etwas getraut zu haben, von dem sie vorher nicht dachten, dass sie dazu in der Lage wären. Und natürlich, wenn sie eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bekommen oder eine Zusage für eine Arbeitsstelle haben oder auch eine Weiterbildung begonnen haben, die sie weiter bringt. Und manchmal ist es auch eine wichtige Erkenntnis zu merken, dass man erstmal eine Pause braucht, um wieder neue Kraft für die Arbeitssuche zu sammeln.
Freya: Gibt es sowas, wie einen „idealen“ Coaching-Prozess? Und was bedeutet eigentlich systemisches Coaching? Möchtet Ihr uns kurz etwas über Euer Verständnis von Coaching erzählen?
Paula: Für mich ist Coaching ein Spiegel des Lebens. Der Coaching-Prozess orientiert sich an den Bedürfnissen der Coachees und kann 5 oder auch 12 Sessions beinhalten. Ein Coaching dauert 90 Minuten. Zentrale Fragen dabei sind: wo stehe ich, was bringe ich mit, wohin möchte ich und wie komme ich dahin? Alles ist miteinander verbunden, wie in einem System. Stellt man an einer Schraube eines Lebensbereichs, kann das einen positiven Effekt auf andere Bereiche des Lebens haben. Interessant und hilfreich sind dabei auch die eigenen Ressourcen (z.B. eigene (Lebens-)Erfahrungen, persönliche, berufliche Netzwerke), als auch die Ressourcen, wie Beratungs- und Anlaufstellen, die Berlin zu bieten hat. Für mich ist ein Coaching-Prozess dann erfolgreich, wenn bei den Frauen eine Veränderung stattgefunden hat, die ganz unterschiedlich und sehr individuell aussehen kann.
Katrin: Genau! Mir gefällt am systemischen Coaching, dass es wirklich auf Augenhöhe stattfindet. Dahinter steht die Annahme: Die Teilnehmer*innen sind Expert*innen für ihr Leben und tragen die Lösung bereits ins sich. Ich bin sehr vorsichtig damit, meine eigene Meinung zu einem Problem der Teilnehmer*innen zu sagen, denn was ich für richtig halte, muss nicht unbedingt für mein Gegenüber das Richtige sein. Ich sehe meine Aufgabe vielmehr darin, einen Rahmen zu geben, Fragen zu stellen, Methoden anzubieten, zu ermutigen, Ressourcen sichtbar zu machen, Wertschätzung auszusprechen und einfach als Sparring-Partnerin an der Seite der Teilnehmer*innen zu sein.
Ideal ist es für mich immer dann, wenn die Teilnehmer*in am Ende das Ziel erreicht hat, was sie im Coaching erreichen wollte. Die Wege dahin sind so unterschiedlich, wie die Teilnehmer*innen selbst.
Freya: Danke. Habt Ihr selbst ein Vorbild?
Paula: Guru Jagat.
Katrin: Die Menschen, die mich in Gewaltfreier Kommunikation ausgebildet haben.
Freya: Und nun zuletzt – was ist Euer persönlicher Lieblingsort in Berlin?
Paula: Ich mag das Tempelhofer Feld sehr gern. Nicht nur als Natur-, Erholungs- und Aktivitätsort, sondern auch, weil es ein historisch, politisch und sozial-kulturell wichtiger Ort für unserer Stadt ist.
Katrin: Auf dem Dach, im Strandbad Tegeler See oder am Landwehrkanal.
Freya: Vielen Dank für das schöne Gespräch.
MUT_RAUM ist ein kostenfreies Unterstützungsangebot für arbeitssuchende Frauen* mit internationaler Herkunft.
Das Angebot besteht aus Einzel-Coaching, Bewerbungstraining, dem Mapping Workshop und einer optionalen Erprobung im Tischlerinnen Handwerk.
Aktuell sind alle freien Plätze belegt – eventuell geht MUT_RAUM ab März 2023 in die zweite Runde.